Begriffe

Hier wird einen kleines Wörterbuch zu den Themen Migration, Interkulturelle- und interreligiöse Arbeit sowie Genozid und Genozidforschung erstellt. Den Besuchern sollen Erläuterungen an die Hand gegeben werden, um die Definitionen-und Begriffe, die in Literaturtexten vorkommen, besser zu verstehen.

Allaah  (Allah):  „Allaah“ ist das arabische Wort für Gott. Eine von Gottes Namen.  Muslime rufen weltweit den Gott „Allaah“. 

Alevit (Alawit) (in): Eine Person, die sich als Anhänger von vierten Kalifate Ali, der zugleich Quasen  und Schwiegersohn,  nach Prophet Mohammad sieht. Unter Alevitten gibt es auch Unterschiedliche  Ausrichtungen und differenzierte Standpunkte zur Interpretationen des Alevittentums.   Neben das Wort  Alevit, wird es auch „Alaw“ verwendet, das aus der persischen Sprache stammt und „Feuer“ bedeutet. Es gibt eine Gruppe unter Aleviten in der Region Dersim(Türkei), die sich als „ Alewit“ von der Ali´s Anhänger trennen. Diese Gruppe sieht sich als ein Glaubensgemeinschaft, dessen Wurzeln bis zum Zerdüsch (Zarathustra ) zurückzuführen ist. Eine weitere bedeutende Alevittische Gruppe ist die Bektaschi Alevitten in Türkei, deren Geistliche Anführer  Haci Bektaschi  Veli war. Weitere Informationen siehe unter Haci Bektaschi Veli.

Alevittentum:

Ali : Vierte Kalifat (656-661) nach dem Tod Propheten Mohamad, der Gründer des Islam. Kalifat Alis: Ali ist ein Vetter des Propheten und mit dessen Tochter Fatima verheiratet. Nach seiner Ermordung im Jahr 661 vollzieht sich die Spaltung des islamischen Glaubenssystems in ein schiitisches und ein sunnitisches Bekenntnis. Alevitinnen und Aleviten verstehen sich als Anhänger Alis, die die drei so genannten „rechtgeleiteten“ Kalifen vor ihm nicht anerkennen und nur in ihm den rechtmäßigen Nachfolger des Propheten Mohammed sehen.

Alttestament- neben dem  Neuen Testamentes Bestandteil der Bibel, umfasst Gesetzesbücher, Geschichtsbücher, Lehrbücher, poetische Bücher, Prophetenbücher und Psalmen. Im A. werden Themen wird vor allem Erschaffung der Erde, der Bund Gottes mit der Menschheit und  die Geschichte des Volkes Israel angesprochen. Im Judaismus ist das A. die maßgebliche Sammlung der Schriften und beinhaltet, so wie das protestantische A. 39 Bücher, wohingegen das katholische A. 46. 

Antisemit: Gegner des Judentums, s. Antisemitismus.

Antisemitismus: Haltungen, die Unlust, Diskriminierung, Vorurteile, Feindlichkeit gegenüber von Juden vertreten.  Einen extremen Antisemitismus verbreitete der deutsche Neonazismus, der zu Zerstörung der jüdischen Nation in Europa führen wollten. Die ersten antisemitischen Ansichten haben ihren Anfang im alten Ägypten.

Araber:  Bevölkerung semitischer Abstammung, bilden keine einheitliche Nation, sind  aber eine kulturelle Gemeinschaft. Werden zwischen Beduine und Fellachen unterteilt. Die Kultur der A. ist patriarchal; seit den Zeiten vom Propheten Mahomet ist der Islam ein untrennbarer Teil der arabischen Kultur. Die Geschichte der A. ist lang. Im X Jh. hatte das arabische Imperium die größte Fläche und bis nach Südeuropa.  Heutzutage bewohnen A. Nordafrika und die Sinai-Halbinsel.

Aşure (Aschure): Festessen, das nach Ende der Fastenzeit der Zwölf  Imame (On iki Imamlar) bei der Alewitten gemacht und an die Gemeinde und den Nachbarn verteilt wird.

Burka: Islamische Frauenkleidung, um sich zu verhüllen. Es wird aus Gründen der religiösen Überzeugung getragen. Dieser Art von Bekleidung ist in den westlichen Gesellschaften aus politischen Gründen umstritten. In Frankreich wurde Burka im Jahr 2010 verboten. Es gibt auch islamische Staaten wie die Türkei, wo in den öffentlichen Behörden Burka -Tragen faktisch verboten ist. 

Christ(in) : Eine Person, die an Jesus Christus glaubt.

Dschihadismus: Der Dschihadismus ist eine militante Form des radikalen islamismus. Den Jihad verstehen seine Vertreter als einen auch gewaltsam zu führenden Kampf „für die Sache Gottes“. Die Beteiligung an diesem Kampf ist nach diesem Verständnis eine Pflicht eines jeden Muslim. Geprägt ist die Ideologie des Dschihadismus von einer strikten Ablehnung vermeintlicher Neuerungen im Islam. Die Ursachen solcher Abweichungen von einem „wahren Islam“ sehen sie vor allem im „Westen“ und dessen, wie Dschihadisten behaupten, dekadenten Gesellschaftsform. Zu bekämpfen sind nach dieser Vorstellung nicht nur alle Nicht-Muslime, sondern auch solche Muslime, die einem anderen Islamverständnis folgen – etwa Intellektuelle oder Anhänger des schiitischen Islam. Auch sie werden von Dschihadisten zu Ungläubigen erklärt. Dieser Vorwurf wird als „takfir“ (von arab. kufr = Unglaube) bezeichnet. Apostaten (Abfällige vom Glauben) sind nach dschihadistischem Islamverständnis zu töten. 

Fundamentalismus: Ein Mensch, der fundamentalistisch denkt, hängt starr an überlieferten Grundsätzen, lehnt Neuerungen ab und will sich der modernen Zeit nicht anpassen. Diese Grundsätze können »politische« oder religiöse Überzeugungen sein. So gibt es zum Beispiel »christliche« Fundamentalisten, die sich ganz streng auf die Bibel als das Wort Gottes berufen. Ihrer Ansicht nach ist die Bibel in allen Einzelheiten sowohl in der Familie als auch im politischen Leben zu befolgen. Der islamische Fundamentalismus, der auch Islamismus genannt wird, fordert die genaue Befolgung der Vorschriften des Koran und der islamischen Gesetze. Fundamentalisten gibt es überall auf der Welt, oft sind sie intolerant gegenüber Andersdenkenden. Wenn sie fanatisch sind, können sie gefährlich werden für andere Menschen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sie ihre Meinung mit Gewalt durchsetzen wollen.   

Gastarbeiter: Der Begriff Gastarbeiter bezeichnet Mitglieder einer Personengruppe, denen aufgrund von Anwerbeabkommen zur Erzielung von Erwerbseinkommen ein zeitlich befristeter Aufenthalt in der Bundesrepublik oder der DDR gewährt wurde. Der Begriff wurde jedoch seit den 1960er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland auch nach faktischem Wegfall der zeitlichen Befristung ohne weitere Differenzierung als Bezeichnung für Arbeitsmigranten populär.

Hacı Bektaşı Veli: Haci Bektaschi Veli wurde in Stadt Nisabûr in Horasan (Iran)  im Jahre 1281 geboren, seine richtige Name war Seyyid Muhammed bin İbrahim Ata.  Er war Schüler von Gelehrter Seyh Lokman-i Perende, der wiederum Schüler von  Gelehrter und Poet Ahmed-i Yesevi war. Hodscha Ahmed Yesevi (auch: Hodscha Ahmad Yasawi; 1103 in Sayram; † 1166 in Yasi im heutigen Kasachstan) war ein bedeutender Vertreter des Sufismus (islamische Mystik) und Poet.   Haci bektaschi Veli kam  nach seiner Ausbildung im erwachsenen Alter nach Anatolien. Haci Bektaschi Veli lebte 13.Jahrhundert (1281 -1338) bis seiner Tod  in der Region Nevsehir. Heute ist eine Stadt ist nach seiner Name benannt, wo auch seiner Grab und Orden liegt. Dieser Ort ist zugleich ein heiliger Pilgerort für Alevitten, das jedes Jahr  hunderttausende Menschen dorthin pilgern lässt. Sowohl Alevitten als auch Alawitten, Ausnahmen gibt es immer, pilgern nicht nach Mekka und Medina.

Islamischer Staat : Beim „Islamischen Staat“ handelt es sich um eine fundamentalistische Organisation, die das Ziel hat, den Kalifat (Gottesstaat) im Nahen Osten zu errichten. Und zwar im Gebiet der Staaten Syrien, Irak, Libanon, Israel, Palästina und Jordanien. Es gelten die Gesetze der Scharia, Frauen werden unter Androhung ihres Todes gezwungen, einen Schleier zu tragen. Der UN-Weltsicherheitsrat, die USA, Großbritannien und Deutschland haben die dschihadistisch-salafistische Gruppe als terroristische Vereinigung eingestuft. Die 2004 gegründete sunnitische Gruppe nennt sich heute Islamischer Staat (IS). Sie wird aber auch als Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL), Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) oder Islamischer Staat Irak und Großsyrien (ISIG) bezeichnet.

Karbala: (türkisch: Kerbela)  Ist ein Provinz im heutigen Irak . Der Ort wird durch Ermordung der jüngste Sohn Alis und Dritte der zwölf Imame von Kalifat Alis und Nachfahren Propheten Mohamad.  Der Ort wurde durch dieses Ereignis im Jahre 680 ein heiliger Pilgerort für  die Schiiten aus Iran. Trotz seine mystische und religiösen Bedeutung für die Aleviten wird dieser Ort kaum von der Aliviten aus der Türkei besucht.  Eher ist ein Pilgerort für Schiiten.

Koran: Heilige Buch der Muslime

Kufr:  (türkisch:Kafir) Unglaubende.  In der muslimischen Gesellschaft werden diejenigen  Personen als Kufr (kafir) bezeichnet, die nicht zum islamischen Glaube angehören.